ARbeitsmarktintegration

Ali Nassar und sein Weg zum Azubi in einer IT-Abteilung

Gelungene Integration

Die Stadt Ibbenbüren setzt sich aktiv für die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt ein und gibt ein positives Beispiel für gelungene Integration durch Ausbildung. Ali Nassar, ein 28-jähriger Syrer, hat dank der Unterstützung des jobcenter Kreis Steinfurt, des hiesigen Bildungsträgers „Lernen fördern“ und der Stadtverwaltung Ibbenbüren eine Chance erhalten, sich in der IT-Branche zu qualifizieren.

Als Ali Nassar vor fünf Jahren nach Deutschland kam, wandte er sich an das Jobcenter, um im Bereich Informatik Fuß zu fassen. Trotz seiner Berufserfahrung als Software-Techniker in Syrien blieben zunächst jedoch alle Bewerbungen erfolglos. Ein in seiner Heimat begonnenes Studium hatte der 28-Jährige wegen des Krieges nicht abschließen können. Dank weiterer Vermittlungsbemühungen von Jobcenter und „Lernen fördern“ erhielt er im vergangenen Sommer dann aber einen Praktikumsplatz in der IT-Abteilung der Stadt Ibbenbüren, das letztlich den Startschuss für eine dreijährige Ausbildung zum Fachinformatiker, Fachrichtung Systemintegration, markierte. Denn nachdem Ali Nassar das Praktikum und ein anschließendes Bewerbungsgespräch erfolgreich absolviert hatte, begann für ihn im August seine Ausbildung.

„Mir war es sehr wichtig, eine Ausbildung zu machen“, sagt Ali Nassar über seine Entscheidung, diese Gelegenheit wahrzunehmen und in die Ausbildung bei der Stadt Ibbenbüren einzusteigen. Die Berufsschule absolviert er an den Kaufmännischen Schulen Tecklenburger Land. Bei seiner Ausbildung kommt das kooperative Modell „Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE)“ zum Tragen; die Stadt Ibbenbüren fungiert hierbei als Kooperationsbetrieb für die praktische Ausbildung. Ein entscheidender Aspekt bei diesem Modell ist der wöchentliche vierstündige Stütz- und Förderunterricht bei „Lernen fördern“, der individuell auf Ali Nassars Bedürfnisse zugeschnitten ist. Insbesondere konzentriert sich dieser auf den Ausbau seiner Deutschkenntnisse, die für seinen Ausbildungserfolg wichtig sind. „Man verbessert sein Deutsch, das klappt bisher gut“, freut sich der 28-Jährige. Das bestätigt auch Andrzej Mujstra. Als Maßnahmenverantwortlicher bei „Lernen fördern“ begleitet er Ali Nassar während seiner Ausbildung, ist Ansprechpartner und Vertrauensperson.

„Wir kümmern uns um Menschen wie Ali, die Unterstützung benötigen“, betont Elke Klopmeier, Einrichtungsleiterin bei „Lernen fördern“ in Ibbenbüren, die zentrale Rolle der Unterstützung von Menschen, die auf ihrem Weg in Ausbildung oder Arbeit besondere Hilfe benötigen. In Ibbenbüren begleitet „Lernen fördern“, das weitere Standorte in Emsdetten, Greven, Lengerich, Rheine und Steinfurt hat, gemeinsam mit regionalen und überregionalen Kooperationsbetrieben in diesem Projekt fünf weitere Auszubildende in den Berufen Friseurin, Kraftfahrzeugmechatroniker, Technischer Systemplaner, Kauffrau für Büromanagement und Verkäufer.

Die praktische Ausbildung bei der Stadt Ibbenbüren wird von Peter Freitag verantwortet. „Ali hat sich bei uns sehr gut eingefunden, zeigt großes Engagement und macht gute Fortschritte“, lobt der Leiter der IT-Abteilung nicht nur das technische Verständnis seines Auszubildenden, sondern auch dessen Integration in das Team sowie seine Fortschritte in der deutschen Sprache. Im Rahmen seiner Ausbildung zum Fachinformatiker lernt der 28-Jährige unter anderem mehr als einhundert Fachverfahren kennen, die bei der Stadt zum Einsatz kommen.

„Bislang ist die Ausbildung von Ali Nassar bei uns ein großer Erfolg – für ihn wie für uns“, freut sich Andrea Guhe, Ausbildungsleiterin bei der Stadt Ibbenbüren. Nicht nur sie, sondern auch Elke Klopmeier von „Lernen fördern“ wünschen sich für den jungen Familienvater, dass er nach seiner Ausbildung bei der Stadt übernommen werden kann. Viktoria Schleiz, U25-Arbeitsvermittlerin beim Jobcenter Kreis Steinfurt, bezeichnet Ali Nassar und dessen Weg schon jetzt als „Idealfall“ einer gelungenen Integration in den Arbeitsmarkt. Die Ausbildung wird komplett durch das Jobcenter finanziert.

(Quelle: Stadt Ibbenbüren)