Kooperation des Arbeitskreises Asyl und des Jobcenters
Mettingen. Seit Anfang Februar hat in der Gemeinde Mettingen die gemeinnützige Fahrradwerkstatt ihre Arbeit aufgenommen. Dort können Menschen mit geringem Einkommen ihre Fahrräder reparieren lassen oder Hilfestellung bei der Reparatur erhalten. Darüber hinaus bietet die Werkstatt auch günstige, gebrauchte E-Bikes an, die zuvor generalüberholt und mit neuen Akkus versehen wurden. Die Reparaturarbeiten sind kostenlos. Kunden zahlen nur für die Ersatzteile.
Die Fahrradwerkstatt ist eine Initiative des Arbeitskreises Asyl. Hans-Heinrich Wegener, Mitglied des Arbeitskreises, betont: „Uns war es wichtig, ein soziales Angebot zu schaffen, das zugleich ökologische Ziele verfolgt.“ Dies sei mit der Fahrradwerkstatt gelungen. Denn ein Fahrrad ist auf dem Land einfach unentbehrlich. „Daher sollten unserer Meinung nach auch alle Bürgerinnen und Bürger die Chance erhalten, dieses Verkehrsmittel nutzen zu können“, so Wegener weiter. Gleichzeitig bedankt er sich bei der Gemeinde Mettingen, die zur Realisierung des Projektes beigetragen habe.
In der Werkstatt sind derzeit zwei Mitarbeitende beschäftigt. Beide hat das jobcenter Kreis Steinfurt vermittelt. „Die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert“, so Wegener. Für die beiden Angestellten ist es eine sogenannte Arbeitsgelegenheit. „Hierbei erhalten Männer und Frauen, die schon länger ohne Beschäftigung sind, die Chance, langsam wieder ins Berufsleben einzusteigen“, erläutert Rajeh Alkhoury, zuständiger Arbeitsvermittler des Jobcenters. Zugleich betont er, dass mit diesem Angebot keine bestehenden Arbeitsplätze in Mettingen beeinträchtigt oder ersetzt würden. „Wir wollen keine Konkurrenz zu ansässigen Fahrradgeschäften schaffen“, so Wegener. Daher richte sich das Angebot der gemeinnützigen Werkstatt auch ausschließlich an Menschen mit geringem Einkommen, die sich eine Reparatur in einer gewerblichen Werkstatt nicht leisten können.
Die Fahrradwerkstatt befindet sich im Keller der Mettinger Flüchtlingsunterkunft, in der Landrat-Schultz-Straße 36. Bevor sie ihre Pforten öffnen konnte, mussten zunächst die Räumlichkeiten saniert und werkstatttauglich hergerichtet werden. „Diese Arbeiten haben die Angestellten der Werkstatt selbst durchgeführt, vom neuen Bodenbelag, über die Wandgestaltung bis hin zur Einrichtung der Werkstatt“, so Wegener. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
„Wir können hier jeden Schaden am Rad beheben, von der lockeren Pedale, über defekte Lampen bis hin zur Acht im Rad“, so Detlev-Oliver Michel, einer der Angestellten der Werkstatt. Der gelernte Industriemechaniker, der aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen schon länger ohne Beschäftigung war, blüht in der Fahrradwerkstatt auf. „Man traut mir hier etwas zu, ich kann eigenverantwortlich arbeiten und die Kundinnen und Kunden sind mir dankbar für meine Arbeit. Das ist toll“, so Michel. Daher kommt er jeden Tag sehr gerne zur Arbeit und ist froh über die Chance, die er hier dank des Arbeitskreises Asyl, erhalten hat.
Öffnungszeiten der Fahrradwerkstatt: Montag, Dienstag, Mittwoch sowie Freitag von 9 bis 13 Uhr und jeden Donnerstag von 13 bis 18 Uhr. Darüber hinaus nach Absprache.