Erfolgreiche Zusammenarbeit mit regionaler Wirtschaft bei der Arbeitsvermittlung
Mit seinen verschiedenen Beratungsangeboten hat das jobcenter Kreis Steinfurt auch im vergangenen Jahr zahlreiche Menschen bei der Vermittlung in Beschäftigungsverhältnisse unterstützt. Einer davon ist Oleg Frank, der vor zwei Jahren mit seiner Familie aus Astana, der Hauptstadt Kasachstans, nach Deutschland zog. Zunächst lebte die Familie in einem Übergangslager, heute in Ibbenbüren. Mit dem Willen, eine feste Beschäftigung in Deutschland zu finden, kam der Familienvater zu Ingo Hüttmann, der als Arbeitsvermittler im jobcenter Kreis Steinfurt dabei unterstützte, wichtige Voraussetzungen zu erfüllen: Um sich sprachlich gut verständigen zu können, stand ein Sprach- und Integrationskurs im Fokus. Denn Deutschkenntnisse und kulturelles Wissen sind hilfreich, um auch im Arbeitsleben Fuß zu fassen. „Für eine erfolgreiche Integration ist es aber nicht zwingend notwendig, fließend Deutsch zu sprechen. Denn die Sprachkenntnisse können auch während der Tätigkeit ausgebaut werden“, so Hüttmann. Dennoch vereinfachen gute Deutschkenntnisse eine langfristige und nachhaltige Vermittlung in Arbeit, ergänzt Hüttmann.
Auf den Sprachkurs folgte für Oleg Frank die Teilnahme an der Maßnahme jobaktiv. „Dabei werden die Teilnehmenden ganz konkret auf den Arbeitsmarkt in Deutschland vorbereitet“, erklärt Hüttmann. Im August dieses Jahres startete Frank als Praktikant bei Hans von der Heyde, einem Unternehmen der OKE Group GmbH in Hörstel, das im Bereich Sondermaschinenbau für die Automobil-, Haushaltswaren-, Elektronik- und Kunststoffindustrie tätig ist. Als gelernter Elektroingenieur fiel er dabei durch sein handwerkliches Geschick und seine saubere, selbstständige Arbeitsweise positiv auf. „Wir sind immer auf der Suche nach gutem Personal“, so Theresa Greiling, Personalreferentin der OKE-Unternehmensgruppe. Daher habe man Oleg Frank eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit im Unternehmen angeboten. Seit Mitte November ist der 45-Jährige als Produktionshelfer tätig und unterstützt in der gleichen Abteilung, in der er bereits sein Praktikum absolviert hat.
Er verlegt Kabel, testet Sensoren oder erledigt Elektroinstallationen. Ihm mache die abwechslungsreiche und vielseitige Arbeit viel Freude, berichtet Frank. Und auch seine Kolleginnen und Kollegen schätzen seine offene Art. Dass er und seine Kollegen gerne zur Arbeit kommen, sei dem Unternehmen wichtig, erläutert Greiling. Daher gebe es viele unternehmenseigene Vorteile wie beispielsweise ein Betriebsrestaurant, ein betriebseigenes Fitnessstudio und zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, darunter Sprachkurse für Mitarbeitende. So erhält Oleg Frank die Möglichkeit, einmal pro Woche während der Arbeitszeit einen Deutschkurs zu besuchen. „Uns geht es dabei weniger um die Sprachzertifikate, sondern um eine optimale Verständigung in den Betriebsabläufen“, so Greiling.
Derweil läuft das Anerkennungsverfahren von Franks Zeugnissen und Diplomen bei der Bezirksregierung in Köln als zuständige Behörde. Aufgrund des großen Andrangs kann dies länger dauern. „Mindestens drei Monate, in der Regel jedoch ein halbes Jahr warten wir auf Rückmeldung“, so Personalreferentin Greiling.
Dennoch ist der Nachweis über die Qualifikationen Franks als Elektroingenieur wichtig. Denn erst danach kann und darf er weitere Aufgaben im Unternehmen übernehmen. „Da braucht es Geduld“, berichtet Greiling aus der Praxis. „Wir haben bislang gute Erfahrung gemacht. Auch die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter funktioniert gut“, betont die Personalreferentin. Daraus ergeben sich Gewinne für beide Seiten, die bei Oleg Frank aller Voraussicht nach zu einer langfristigen Beschäftigung führen werden.